In Zeiten des Social Distancing finden Veranstaltungen zunehmend virtuell statt. Durch die raschen Entwicklungen im Bereich der Informations-und Kommunikationstechnologie müssen heute Teilnehmer einer Veranstaltung nicht mehr physisch anwesend sein, sondern können einer Tagung auch aus der Ferne mittels Telefon- oder Videoverbindung folgen.
Für kurze Meetings mit wenigen Gesprächsteilnehmern findet das Remote Interpreting, auch Ferndolmetschen genannt, schon lange über das Telefon oder Videokonferenzplattformen (wie. bspw. MS Teams) statt. Für dialogische Settings eignet sich der Konsekutivdolmetschmodus. Der Dolmetscher überträgt die Worte des Redners zeitlich versetzt – also konsekutiv – in eine andere Sprache. Es empfiehlt sich jeweils kürzere Gesprächsabschnitte zu dolmetschen, damit die Gesprächspartner nicht allzu lange einer Fremdsprache zuhören müssen und der Rhythmus des Gesprächs trotz Pausen für die Dolmetschung dennoch angenehm bleibt.
Bei Veranstaltungen mit größeren Teilnehmerzahlen und/oder in mehreren Sprachen wird hingegen simultan – also zeitgleich mit dem Redner – gedolmetscht. Dafür braucht man eine verlässlichere Bandbreite, professionelle Konferenztechnik und die Möglichkeit für Dolmetscher im Team zu arbeiten. Beim Simultandolmetschen wird in der Regel in einem Team mit zwei Dolmetschern gearbeitet, die sich alle 20-30 Minuten abwechseln müssen. Das Simultandolmetschen erfordert höchste Konzentration und ist geistig sowie physisch (stimmliche Belastung) sehr anstrengend.
Remote Simultaneous Interpreting (RSI) öffnet grundsätzlich neue Möglichkeit, sich international bzw. mehrsprachig professionell zu vernetzen . Jedoch muss man beachten, dass nicht jedes Kommunikationssetting für RSI geeignet ist. Die unterschiedlichen Plattformen, die derzeit zur Verfügung stehen, ermöglichen eine Vielzahl von Szenarien, die auch unter Umständen Leistung und Qualität beinträchtigen können. Darüber hinaus sind sowohl die RSI-Technik an sich als auch die räumliche Distanz mit zusätzlichen Anforderungen an die Planung solcher Veranstaltungen verbunden.
– Dolmetscher arbeiten in einer schalldichten Dolmetscherkabine, die sich im einem dem Konferenzsaal angrenzenden Raum befindet, und empfangen das Ton- und Bildsignal über ein lokales Netzwerk. Die Dolmetscher können den Redner sehen, dass sie entweder einen Bildschirm in der Kabine haben bzw. ein Abbild des Redners auf die Wand projiziert wird. Geste und Mimik des Redners sowie die gezeigten Präsentationsfolien und Bilder sind wichtige Informationsquellen sowohl für das Publikum als auch die Dolmetscher.
– Dolmetscherkabinen befinden sich in einem Hub, können temporär oder auch fest installiert werden und sind mit der kompletten benötigten Konferenztechnik ausgestattet.
Dolmetscher empfangen das Ton- und Bildsignal über Streaming-Technologie und werden von professionellen Konferenztechnikern während der Veranstaltung direkt vor Ort betreut. Oftmals befinden sich auch die Redner dort und nur das Publikum wird live zugeschaltet.
– Dolmetscher arbeiten im eigenen Home Office. Die Verdolmetschung erfolgt mittels speziell für das Simultandolmetschen entwickelter Plattform bzw. über eine Videokonferenzplattform, die mit Simultandolmetsch-Funktion ausgestattet ist (wie z.B. Zoom). Diese Technik wird jedoch nur in Ausnahmefällen wie einem Lockdown empfohlen. Die fehlende Schallisolierung der Arbeitsumgebung, die suboptimale Tonqualität mancher RSI-Plattformen sowie mögliche Internetprobleme bei den zugeschalteten Vortragenden erschweren die Dolmetschung und können sich negativ auf die Gesundheit des Dolmetschers auswirken.
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